Osteopathie ist eine manuelle ganzheitliche Medizin, das bedeutet die Behandlung erfolgt ausschließlich über die Hände und alle Bereiche des Körpers finden hierbei Berücksichtigung.
Eine zentrale Rolle bei der Behandlung und Diagnose spielt der Grundsatz „Leben ist Bewegung“. Das
Ziel des Osteopathen ist es, die Struktur und Region zu finden in der die Bewegung eingeschränkt ist und diese Funktionsstörungen zu beheben, damit die Selbstheilungskräfte des Körpers wieder ihre Arbeit aufnehmen können.
Vor ca. 130 Jahren beobachtete der Arzt Dr. Andrew Taylor Still an seinen Patienten und sich selbst, dass viele Erkrankungen des Körpers im Zusammenhang mit Änderungen der Beweglichkeit und der Statik stehen. Aus diesen Erkenntnissen entwickelte er die osteopathische Medizin. Im Laufe der Jahre integrierten seine Schüler, wie z.B. Wiliam Garner Sutherland, das viszerale und das craniosacrale System in die Osteopathie.
Die Osteopathie gliedert sich in das parietale (Knochen, Gelenke, Bänder, Muskeln etc.), das viszerale (Organe, Gefäße etc.) und das craniosacrale System (Schädel, Kreuzbein, Hirnhäute etc.). Diese Systeme greifen ineinander und beeinflussen sich gegenseitig. So ertastet der Osteopath beispielsweise Einschränkungen in der Beweglichkeit von anatomischen Strukturen und Spannungen in den Faszien (Bindegewebige Häute, die den ganzen Körper durchziehen), um sie anschließend mit gezielten Techniken zu lösen. Für die präzise und effektive Durchführung ist eine sehr gute Kenntniss der Anatomie, Physiologie, Biomechanik, Embryologie und Pathologie in Verbindung mit geschulten Händen essenziell.
Im Laufe des Lebens sind wir vielfältigen Einflüssen unterworfen, wie z.B. Umwelteinflüssen, Unfällen, emotionalen Ereignissen, Ernährung und vielem anderemmehr. Der Körper kann aus sich heraus sehr viel kompensieren, sodass uns gar nicht auffällt wieviel wir uns tatsächlich selbst heilen. Erst wenn ein Trauma zu groß ist oder sich zu viele Einflüsse auf einen Zeitpunkt zentrieren, kann sich der Körper mittels der eigenen Selbstheilungskräfte nicht mehr helfen und es kommt zu Symptomen wie z. B. Schmerzen. Die Aufgabe eines Osteopathen ist es nun, durch lösen und aufheben der
funktionellen Störung (Dysfunktion) dem Körper wieder die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu heilen.
Dies gilt jedoch nicht bei krankhaften und hierdurch veränderten Körperstrukturen (wie beispielsweise Herzerkrankungen, Diabetes, akute Knochenfrakturen etc.) hier ist zuerst ein Facharzt zu konsultiern. Je nach ärztlicher Therapie kann die Osteopathie den Heilungsprozess begleitend unterstützen.
Die Diagnose und Behandlung ist von Patient zu Patient unterschiedlich und sehr individuell, deshalb ist Osteopathie für Menschen jeden Alters geeignet. Sie wird sowohl als Therapie angewandt, als auch präventiv z.B. bei Säuglingen nach der Geburt.